Atemschutz in der Feuerwehr

Atemschutz galt auch in früheren Jahren, als wichtiger Ausrüstungsgegenstand bei den Feuerwehren.

Jedoch waren diese Geräte längst nicht so beschaffen wie heute. Bereits um 1902 gab es die ersten Atemschutzgeräte, damals Rauchapparate genannt, die aus einem Leinenüberzug für den Kopf bestanden. 1906 wurden aus Leder Masken gefertigt, wobei über einen Schlauch Luft angesaugt werden konnte. Um 1925, zur Zeit der  Weltkriege, gab es dann Atemschutzmasken mit Leinenstoff und Gummiverarbeitung, sowie Filter die einschraubbar waren. Es wurden Geräte konstruiert, die mit Atemluftvorratsflaschen am Rücken getragen wurden. Diese Geräte sahen fast so aus wie die heutigen Atemschutzgeräte.

Der Atemschutz ist in unserer Zeit durch Produktion und Verarbeitung verschiedener Kunststoffe und Chemikalien, bei den meisten Brandeinsätzen, sogar bei Pkw-Bränden, nicht mehr wegzudenken. So können bei einem Zimmerbrand mit PVC oder anderen Baustoffen äußerst giftige Salzsäure oder Blausäuredämpfe entstehen. Bei einem Wohnhaus oder Zimmerbrand kann Brandrauch verschiedene Atemgifte enthalten, die vielleicht erst nach 2 - 6 Stunden ihre Wirkung zeigen.

 Atemschutzgeräteträger werden durch eine „Anerkannte Ausbildungsstätte“,  wie sie in unserem Landkreis vorhanden ist, auf diese Einsätze vorbereitet. So finden jedes Jahr Lehrgänge für Atemschutzgeräteträger statt. Feuerwehrmänner und -frauen, die ihre Grundausbildung und das 18. Lebensjahr vollendet haben, werden auf körperliche Tauglichkeit zum Tragen von Atemschutzgeräten getestet. Dies müssen die Atemschutzgeräteträger spätestens alle 3 Jahre wiederholen. Ist dies geschafft werden sie in einem 24-stündigen Lehrgang geschult und auf ihren Feuerwehrdienst, der von Pkw-Bränden über ausgelaufenen Chemikalien bis zur Explosion gehen kann, vorbereitet.

Hat eine Feuerwehr ein Löschgruppenfahrzeug so sind 4 Atemschutzgeräte im Fahrzeug vorhanden. Wehren mit mehreren Fahrzeugen, haben bis zu 30 Geräte. Bei umfangreichen Einsätzen ergänzen sich mehrere Feuerwehren mit ihren Atemschutzgeräteträgern und arbeiten dann zusammen, wenn es darum geht mehrere Personen aus brennenden Gebäuden zu retten oder größere Brände zu bekämpfen. Als besondere Objekte sind Krankenhäuser, Altenheime, größere Hotelanlagen, anzusehen, bei denen meistens Personenrettung als Hauptaufgabe im Vordergrund steht.

Aber nicht nur Einsätze stehen auf dem Programm des Atemschutz Geräteträgers, sondern jährliche Übungen sind zu bestreiten. So werden bei den Feuerwehren für die Geräteträger jährlich mehrere praxisnahe Übungen abgehalten. Auch eine Übungsanlage steht den Feuerwehren des Landkreises Erlangen Höchstadt in der Herzogenauracher Feuerwache zur Verfügung. Dort haben sie die Möglichkeit, an einer Endlosleiter und einem Fahrradergometer ihr Können zu zeigen, außerdem steht ein Übungsraum zur Verfügung, der Praxisnah verdunkelt und noch dazu verraucht ist. Aus diesem Raum ist eine Person zu retten, sowie wie es bei einem Zimmerbrand der Fall sein kann.

Um die Atemschutzgeräte in einem einwandfreien Zustand zu halten gibt es im Landkreis Atemschutzwerkstätten die die Atemschutzgeräte reinigen und warten.

Dieser Bericht soll einen kleinen Einblick in das große Spektrum der Feuerwehrarbeit geben. Zugleich soll denjenigen Respekt gezollt werden, die sich gerade bei Atemschutzeinsätzen in besonderer Weise so manchen großen Gefahren aussetzen um anderen Hilfe zu leisten.

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