Am 21.05.2022 eröffnete die 1. Vorsitzende Waltraud Burkhardt um 19.10 Uhr im Vereinslokal der Brauerei Schmidt die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus. Sie begrüßte dazu 42 Mitglieder, sowie den ersten Bürgermeister Karsten Fischkal, die anwesenden Gemeinderäte, die Vertreter der Ortsvereine und ganz besonders Patrick Sorger und Nadine Burkhardt, die kurz vorher von der aktiven Mannschaft für die nächsten sechs Jahre zum ersten und zweiten Kommandanten gewählt wurden. Da es zur Tagesordnung keine Einwände gab, galt sie als angenommen und beschlussfähig.
Anschließend gedachte man der Verstorbenen des letzten Jahres. Mit Ehrenmitglied Heinrich Bergner und Ehrenvorstand und –kommandant Ernst Gräbner verlor man im Januar 2021 gleich zwei Urgesteine der Feuerwehr Neuhaus. Des Weiteren nahm man Abschied von Werner Herrmann, Hans Reinmann und Fritz Stumpf.
Schriftführerin Anna Burkhardt ließ sich entschuldigen. Das Protokoll der letzten Versammlung lag zur Einsichtnahme vor.
Das Jahr 2021 begann, wie das Jahr 2020 endete – im Lockdown. Somit war auch das Vereinsleben auf Eis gelegt. Lediglich zur Fußball-EM traf man sich, mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, zum gemeinsamen Spiele gucken. Und zu den runden Geburtstagen, sowie einer goldenen Hochzeit gratulierte man mit dem gebührenden Abstand.
Im August machte Feuerwehrmann Karsten Rinck, der als „Mütze-on-Tour“ zu Fuß mit seiner Hündin Lotte durch Europa unterwegs ist, ein paar Tage Station im Feuerwehrhaus. Ebenfalls im August besuchte eine Abordnung die Feuerwehrfreunde in Anina, die ihr 140-jähriges Gründungsjubiläum feierten.
Obwohl die offizielle Übergabe des Brandschutzmobils mit Hüpfburg noch immer nicht stattfand, konnte man die Hüpfburg dennoch bereits viermal verleihen und auch für das neue Jahr stehen bereits Buchungen fest. Alle Informationen dazu findet man auf der Homepage unter www.ff-neuhaus.de/huepfburg. Die Homepage und die Facebook-Seite werden regelmäßig durch das Webmaster-Team aktualisiert.
Bei der Weihnachtsaktion vom Verein Viitor-Zukunft konnten diesmal sage und schreibe 125 Weihnachtspäckchen sowie 36 Kisten mit Kleidung, Schuhen, Spielsachen usw. für Anina gesammelt werden.
Bevor 1. Vorsitzende Waltraud Burkhardt das Wort an den neuen 1. Kommandanten weitergab, wünschte sie ihm viel Erfolg für seine Tätigkeit. Sind es doch große Fußstapfen, in die er tritt.
Dann übernahm der bisherige Kommandant Erwin Bergner das Wort. Er zog Bilanz über die 31 Jahre, die er als Erster Kommandant die Geschicke der Feuerwehr Neuhaus geleitet hat. Dies ließe sich nicht auf drei Seiten erzählen, meinte er humorig. Vorsitzende Burkhardt riet ihm, er möge doch ein Buch schreiben. Das käme sicher gut an.
Nach dem Ende seiner Ausführungen gab es von der Versammlung Standing Ovations.
Der neue 1. Kommandant Patrick Sorger konnte in seinem Bericht auf 42 Einsätze verweisen, die von den 43 Aktiven im Jahresverlauf abgearbeitet wurden.
Auf einige Einsätze ging er besonders ein. Dies war einmal ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrzeug im Weiher landete. Zum Glück gab es keine Verletzten, allerdings zog dieser Unfall noch zwei weitere Einsätze zur Ölschadensbegrenzung im Weiher nach sich. Bei einem weiteren Verkehrsunfall musste ein geeigneter Platz für die Landung des Hubschraubers gefunden werden, was zur Folge hatte, dass seitens der Mannschaft schnellstens zwei Einsatzorte zu bedienen waren. Gleich zu Jahresbeginn wurde die Feuerwehr Neuhaus zu einem Verkehrsunfall auf die A3 gerufen, so wie dies in Zukunft häufiger der Fall sein wird. Als First Responder half die Feuerwehr einem Patienten mit akuter Atemnot, bis der Rettungsdienst eintraf.
Es gab 2021 keinen Monat ohne Einsätze, dabei handelte es sich um mehrere Brandmelde- und private Rauchmelderalarme, einige Ölspuren, Gülle auf der Fahrbahn, etliche Sturmschäden, ein Küchenbrand, ein Kaminbrand, ein Kellerbrand, der Brand eines Solarpanels, Rauchentwicklung im Gebäude, diverse Verkehrsunfälle und eine Kleintierrettung.
Am 10. Juli 2021 war man den ganzen Tag im Hochwassereinsatz auf der Brücke von Adelsdorf nach Aisch und am 29. September 2021 rückte die Feuerwehr gleich zu drei Einsätzen aus: morgens BMA-Alarm, mittags eine Türöffnung am PKW vor dem Kindergarten und abends ein Waldbrand bei Hesselberg.
Sorger lobte die Einsatzbereitschaft der Mannschaft, dies zeigt aber auch ein Problem auf. Etliche Kameradinnen und Kameraden mussten (und müssen) mit ihrem Privat-PKW ausrücken, da es auf den vorhandenen Einsatzfahrzeugen nicht genügend Platz für alle gibt.
Auch 2021 übernahm man die Absicherung des TSV-Straßenlaufs, sowie die Absicherung der Deutschlandtour durch Wiesendorf und Heppstädt. Die Gemeinde organisierte eine Wasserlieferung für die Flutopfer, deren Begleitung ebenfalls die Feuerwehr Neuhaus übernahm.
Bei den Unterrichten und Übungen standen folgende Themen auf dem Programm: Großtierrettung; Knoten und Stiche; Überdruckbelüftung; Atemschutzträger-Belastungsübung; Umgang mit Hydrofix, Stromerzeuger und Tauchpumpe. Mit dem THW Baiersdorf übte man den Leiterhebel und bei einer ABC-Übung in Herzogenaurach baute man die Dekon-Strecke auf.
Alle Einsätze und Übungen wurden unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsregeln durchgeführt.
Folgende Lehrgänge wurden besucht:
Technische Hilfeleistung – Verkehrsunfall LKW: Jörg Viehmann
Fahrsicherheitstraining: Angelika Sorger, Jens Wassermann
Modulare Truppausbildung Teil 2: Mario Beßler, Robin Haberecht, Jens Wassermann, Pinar Ertürk,
Lehrgang Atemschutz: Mario Beßler, Robin Haberecht, Jens Wassermann
Zum Abschluss seiner Ausführungen dankte Kommandant Sorger allen Aktiven, den Jugendlichen, allen Helferinnen und Helfern, sowie der Gemeinde, insbesondere dem Bürgermeister Fischkal, für die Unterstützung.
Jugendwart Jörg Viehmann verlas den Bericht der Jugendfeuerwehr
Die Jugendübungen wurden im 14-tägigen Rhythmus durchgeführt, wobei man zu Beginn und Ende des Jahres erneut auf die bewährten Online-Meetings umstellen musste. Dennoch beteiligten sich die 13 Jugendlichen stets fleißig an den Übungen und Unterrichten.
So wurde der Wissenstest 2020 im April online nachgeholt, mit dem Erfolg, dass der Wissenstest von allen überdurchschnittlich gut gemeistert wurde. Der Wissenstest 2021 folgte dann als Präsenzveranstaltung im Herbst und wurde ebenfalls von allen erfolgreich gemeistert.
Während der Sommermonate konnte man endlich wieder normal üben. Das nutzte man, um sich wieder mit der Ausrüstung und den Gerätschaften der Feuerwehr vertraut zu machen. Die Übungen beinhalteten Fahrzeugkunde, Saugschlauchkuppeln, Inbetriebnahme von Hydranten, Löschaufbau mit dem Waldbrandkoffer. Ein Highlight war der Unterricht mit dem Rauchhaus-Modell und die anschließende Einsatzübung in der mit Disconebel gefüllten Fahrzeughalle. Dabei kam auch die Wärmebildkamera zum Einsatz.
Die beliebte Übernachtung im Feuerwehrhaus mit Übungseinsätzen wurde kurzerhand auf das Jahr 2022 verschoben und fand in der Woche vor Ostern statt. Jugendwart Viehmann bedankte sich an dieser Stelle nochmal bei allen, die im Hintergrund mitgeholfen und die Einsätze mit vorbereitet hatten.
Anschließend sprach Jugendwart Jörg Viehmann noch zwei organisatorische Themen an. Nachdem es einen Wechsel in der Feuerwehrführung gab, stehen auch Wechsel in der Jugendfeuerwehr an.
Nadine Burkhardt, die seit 2009 als Jugendbetreuerin agierte, beendet ihre Tätigkeit, um sich ganz ihren neuen Aufgaben als stellvertretende Kommandantin zu widmen. Viehmann bedankte sich bei ihr mit einem kleinen Abschiedsgeschenk für ihre Ideen und die unermüdliche Unterstützung, die sie in den Jugendfeuerwehr-Alltag eingebracht hatte.
Eine weitere wichtige Änderung betrifft den Posten des Jugendwartes. Jörg Viehmann, der diesen Posten seit fast 14 Jahren inne hatte, übergab diesen in die Hände eines motivierten, engagierten und zuverlässigen Nachfolger: Mario Beßler wurde offiziell von Kommandant Sorger zum Jugendwart ernannt.
Zum Abschluss bedankte sich Viehmann noch bei Nadine Burkhardt für die vorbildliche Führung der Jugendkasse, bei allen Jugendlichen, die sich stets unermüdlich am Feuerwehrdienst beteiligten, bei allen Spenderinnen und Spendern und bei allen, die die Jugendfeuerwehr wieder tatkräftig unterstützt haben.
Anschließend übernahm Erwin Bergner erneut das Wort. Er erzählte, wie er damals Jörg Viehmann zum Jugendwart ernannte und lobte diesen für sein Engagement und seine gute Ausbildungstätigkeit in all den Jahren. Wörtlich sagte er: „Ich habe meine Entscheidung nicht einen Moment bereut!“
Auch für Jörg Viehmann gab es von der Versammlung Standing Ovations.
Danach berichtete Angelika Sorger über die Kinderfeuerwehr.
Die Kinderfeuerwehr konnte 2021 eine Mitgliederzahl von 45 Kindern aufweisen. Diese verteilen sich auf drei Gruppen: Die Kleinsten, die Löschflöhe, im Alter von 3 – 6 Jahren. Die Löschfüchse von Schulbeginn bis 9 Jahre. Diese beiden Gruppen werden von Anna Burkhardt und Christine Leicht betreut.
Ab dem 9. Lebensjahr bis zum Eintritt in die Jugendfeuerwehr sind die Kinder in der Gruppe der Feuerfüchse. Diese wird von Angelika Sorger und Roland Klemm geleitet.
Es konnten Kinder von der Warteliste aufgenommen werden. Die Nachfrage an die Nachwuchsarbeit ist erfreulicherweise hoch und die Warteliste noch vorhanden.
Aufgrund des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen in der ersten Jahreshälfte fanden leider keine Gruppenstunden statt. Um den Kontakt zu den Kindern nicht zu verlieren, wurde ein Mal- und Bastelwettbewerb veranstaltet. Zudem drehte man kurze Videos zu Feuerwehrthemen mit Mitmachaktionen für die Kinder. Großer Dank geht hier an Tom Leipold, der beim Filmen und Schneiden der Filme unterstützte.
Im Juni startete man mit Hygienekonzept wieder in die Gruppenstunden. Einige Themen waren: Sitzordnung und Aufstellung der Gruppe, Kennenlernspiele mit Erkundung der Feuerwehr, Hydranten und das Brandhaus. Es wurde mit Wasser experimentiert und es gab einen Ausflug zum Schaukelweg nach Vestenbergsgreuth.
Im Herbst fand eine Verschiebung in kleinem Rahmen innerhalb der einzelnen Gruppen statt. Im Dezember unterstützte das Team der Kinderfeuerwehr den Weihnachtsmann beim Verteilen der Geschenke tatkräftig.
Angelika Sorger bedankte sich bei Verena Workman, die die Kinderfeuerwehrkasse wieder vorbildlich geführt hat und bei allen Feuerwehrkräften, den Eltern und bei allen Spenderinnen und Spendern.
Kassier Jörg Viehmann verlas den Kassenbericht.
Die Kasse wurde von Stefanie Raß und Reinhold Jäger geprüft. Diese bescheinigten eine vorbildliche Kassenführung. Der gesamten Vorstandschaft wurde daraufhin einstimmig die Entlastung erteilt.
Erster Bürgermeister Karsten Fischkal begann seine Rede damit, dass er sich freue, dass man sich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ins Gesicht sehen kann. Er bedankte sich bei allen für ihren Einsatz und ihr Engagement. Bei der Feuerwehr hat er immer das Gefühl, dass es sich hier um eine Gemeinschaft handelt, die gerne zusammenarbeitet und ihre Sache mit Herzblut angeht.
Den Feuerwehren der Gemeinde Adelsdorf verleihe er gerne eine 1+ bei der Abarbeitung der Hochwasserkatastrophe und auch der Brandeinsatz bei der Schule lief äußerst professionell ab.
Entrüstet zeigte er sich über Gerüchte, in denen behauptet wird, der Bürgermeister sei froh, dass das Schwimmbad abgebrannt sei. Dies sei in keinster Weise so und entbehre jeglicher Wahrheit.
Er bedankte sich bei der Feuerwehr Neuhaus für die Bereitschaft zu Sonderaufgaben. Sei es die Wasserlieferung ins Ahrtal oder die Hilfsgüter-Lieferung in die Ukraine.
Ganz besonders ging er in seiner Ansprache auf den, wie er es nannte „Alt“-Kommandanten Bergner ein. Dieser hat viel für die Feuerwehr geleistet und es sind sehr große Fußstapfen, in die der neue Kommandant Sorger tritt. Fischkal ist sich dennoch sicher, dass dieser das schaffen wird. Es werden wohl keine 31 Jahre werden, aber Patrick Sorger hatte mit Erwin Bergner die letzten sechs Jahre bereits einen guten Lehrmeister und außerdem hat er ja die charmante Nadine Burkhardt an seiner Seite.
Auch von Seiten der Gemeinde wird man versuchen, für die Feuerwehr das Beste zu geben – auch wenn natürlich nicht alles umgesetzt werden kann, was gewünscht wird.
Unter dem Punkt Wünsche und Anträge wies Vorsitzende Burkhardt auf den Festzug der Feuerwehr Spardorf hin und bat um Rückmeldungen, wer mitgehen würde.
Leonie Reichert und Robin Haberecht planen eine Bollerwagentour zum Laufer Keller am Donnerstag, den 26.05.2022 und warben um Teilnehmer.
Kommandant Sorger verlas eine Einladung der Gemeinde: Die Feuerwehr Neuhaus wurde für die Auszeichnung mit der Ehrenurkunde der Gemeinde Adelsdorf auserwählt und zur Feierstunde am Sonntag, den 19. Juni 2022 in die Aischgrundhalle geladen.
Jan v.d. Eikel fragte den Bürgermeister, ob bei wiederholten BMA-Fehleinsätzen eine Rechnung durch die Gemeinde erstellt wird. Fischkal bejahte dies.
Patrick Sorger kündigte noch die Übernahme einer Lokalrunde an.
Abschließend bedankte sich die 1. Vorsitzende Burkhardt bei allen Kameradinnen und Kameraden, bei den Vorstandschaftkollegen, bei den Kommandanten, bei allen Helfern, allen Spendern, beim Bürgermeister und den Gemeinderäten, sowie bei allen die sich der Feuerwehr verpflichtet fühlen und ihr die Treue halten. Sie beendete die Sitzung um 20.35 Uhr.
