Psychische Hilfe für Helfer

Um nach belastenden Einsätzen Stress zu bewältigen (SBE), wird bei der Feuerwehr in jüngster Zeit einiges unternommen. Eine wichtige Aufgabe übernehmen da die so genannten »Peers«.
Peer heißt grob übersetzt »einer von uns«.
Wenn sich ein Feuerwehrmann an einen Peer wendet, ist dieser also auch von der Feuerwehr und kennt die Einsatzstrategien und Fachwörter, von denen die Rede ist. Das ist bei vertraulichen Gesprächen oft sehr wichtig sich mit jemandem vom „Fach“ zu unterhalten.
Peers können auch Lehrgänge leiten, um die Feuerwehrleute darauf vorzubereiten, was bei einem belastenden Einsatz auf sie zukommen kann.
Wenn jemand nach einem belastenden Einsatz »psychische« Hilfe braucht, können einzeln oder in Gruppen Nachbesprechungen, so genannte »Defusings« gemacht werden. Bei größeren Einsatzlagen werden bei Bedarf, zusammen mit einer psychologischen Fachkraft »Debriefings«, das sind Nachbesprechungen die sich über mehrere Sitzungen erstrecken, gemacht. Bei den Nachbesprechungen können auch beteiligte Kriseninterventionsmitarbeiter (KIT) einbezogen werden, sofern das von den Beteiligten gewünscht wird.
Defusings und Debriefings sind nicht rein feuerwehrspezifische Verfahren und werden mittlerweile auch von anderen Hilfsorganisationen durchgeführt.

Bei der Verarbeitung belastender Einsätze sollte es in Zukunft selbstverständlich sein, sich um die Psychische (Geistige) Gesundheit der Einsatzkräfte genau so intensiv zu kümmern, wie um die Physische (Körperliche) Gesundheit. Manchmal reicht es einfach nicht aus, nur ein Pflaster auf eine Schnittwunde zu kleben, auch die Seele einer Einsatzkraft kann Schaden nehmen und da hilft das Pflaster bei weitem nicht mehr, um den Schaden zu reparieren.

Wenn SBE kein Schweigethema mehr ist, wird es mehr Leute (PEER) geben, die mitmachen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Feuerwehren und vor allem die Führungskräfte sich mit dem Thema auseinander setzten und sich bei Bedarf, rechtzeitig kompetente Hilfe holen.